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Freshfields-Studie: Ausgaben für Digital M&A erstmals höher als im traditionellen Transaktionsgeschäft

Weltweit wurde noch nie so viel Geld für Fusionen und Übernahmen (M&A) im Zusammenhang mit Technologiefirmen investiert wie 2017. Ausgaben für Technologie- und digitale Deals sind in den letzten fünf Jahren signifikant gestiegen und erreichten im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 258 Milliarden US-Dollar Dies geht aus einer Studie der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hervor. Während die Anzahl der Deals stabil geblieben ist, zeigt der Freshfields-Bericht, dass große Unternehmen heute mehr als je zuvor bereit sind, große Summen für Technologie- und digitale Assets zu zahlen. Die Ausgaben in diesem Bereich sind zwischen 2009 und 2017 um mehr als 600 Prozent gestiegen. Diese Ergebnisse belegen die Bedeutung des allgemeinen Trends zur Digitalisierung in einer zunehmend vernetzten Welt und unterstreichen das langfristige Gewinnpotential, das Käufer von Investitionen im Bereich Halbleiter, Datenbestände oder Onlineplattformen erwarten.

Im Rahmen der Studie hat Freshfields 26.744 Deals untersucht, die von den im Aktienindex S&P Global 1.200 vertretenen Firmen zwischen 2009 und 2017 bekannt gegeben wurden, und dabei die Länder mit dem stärksten digitalen Fokus ermittelt. In China und den Niederlanden wurden dabei die meisten Deals verkündet, gefolgt von Japan, Irland, den USA und Deutschland. Dass mit den Niederlanden und Irland gleich zwei vergleichsweise kleine Volkswirtschaften in den „Top 5“ stehen, überrascht nur auf den ersten Blick. Die Position in diesem Ranking wird dadurch gestärkt, dass viele Unternehmen dieser Länder tatsächlich multinationale Holdinggesellschaften sind, die von der internationalen Ausrichtung der Staaten, deren Fachkräftepotenzial und den günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen angezogen wurden. Chinesische Unternehmen waren außerdem diejenigen mit den höchsten Ausgaben pro Deal (durchschnittlich 1,47 Milliarden US-Dollar pro Akquisition) gefolgt von Unternehmen aus den USA (1,26 Milliarden US-Dollar).

Darüber hinaus gibt die Freshfields-Studie Aufschluss über die wertvollsten Digitalwirtschaften rund um den Globus: Am begehrtesten für die Firmen des S&P 1200 sind erwartungsgemäß US-Unternehmen (46 Prozent der Deals, 71 Prozent des Gesamtwerts).

Das beliebteste Asset war Software: Bei knapp 40 Prozent der Akquisitionen im Bereich Digitales und Technologie waren Anwendungssoftware-Unternehmen involviert, während die höchsten Ausgaben für Health-Care-Assets (192 Milliarden US-Dollar) getätigt wurden, gefolgt von kognitiven Technologien und künstlicher Intelligenz. Im Hinblick auf den durchschnittlichen Dealwert geben die S&P 1200 Unternehmen mit einem Preis von 2,3 Milliarden US-Dollar pro Akquisition am meisten für die letztgenannten Assetklassen aus.

Die Studie zeigt nicht nur, dass digitale und Technologie-Transaktionen lukrativer sind sondern auch, dass sie schneller vollzogen werden als non-digitale Deals. Die 40 digitalen Akquisitionen mit einem Wert von mehr als 5 Milliarden US-Dollar wurden, zum Beispiel, durchschnittlich sieben Wochen früher vollzogen als vergleichbare non-digitale Transaktionen.

Natasha Good, Partnerin und Global Head der TMT-Gruppe bei Freshfields, zur Studie:
"Der M&A-Markt für Technologie ist sehr lebendig und die größten Unternehmen weltweit konzentrieren sich verstärkt darauf, ihre Kompetenzen in den neuen Segmenten weiter zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Das erhöhte Augenmerk der Regulierungsbehörden auf Investitionen aus dem Ausland in bestimmte Technologien könnte dazu führen, dass das Transaktionsgeschäft in diesem Bereich in den nächsten Jahren herausfordernder wird. Dieser Trend bestätigt sich auch mit Blick auf unsere großen M&A-Mandate: Die Anzahl an Deals, die von dieser Entwicklung betroffen sind, ist um mehr als 30 Prozent gestiegen (1). Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass Unternehmen, die sorgfältig planen, sich auch weiterhin erfolgreich in einem vom Wandel geprägten Umfeld bewegen können."


(1) Freshfields hat alle Mandate mit einem Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar analysiert, an denen die Kanzlei zwischen 2014 und 2017 gearbeitet hat. "Public Interest or Protectionism?" Freshfields Bruckhaus Deringer

Untersuchungsmethodik:

  • Die Untersuchung basiert auf der Analyse von 26.744 Transaktionen, die von dem im S&P Global 1200 Aktienindex umfassten Unternehmen zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. Dezember 2017 bekannt gegeben wurden.
  • Der S&P Global 1200 (Standard & Poor´s Global 1200) ist ein Aktienindex, der die Aktien von 1.200 der größten, börsennotierten Unternehmen umfasst. Er ist nach Marktkapitalisierung gewichtet und erfasst wertmäßig ca. 70 Prozent des weltweiten Kapitalmarktes. Enthalten sind dabei alle Werte aus den sieben regionenspezifischen S&P Indizes: S&P 500 (Vereinigte Staaten), S&P Europe 350 (Europa), S&P/TOPIX 150 (Japan), S&P/TSX 60 (Kanada), S&P/ASX 50 (Australien), S&P Asia 50 (Hongkong, Korea, Taiwan, Singapur) und S&P Latin America 40 (Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko).
  • Diese Untersuchung erstreckt sich auf sämtliche Industrien.
  • Der Begriff Deal umfasst jede Transaktion, in der der Erwerber einen Anteil von mehr als 50 Prozent von der Zielgesellschaft übernommen, seinen Anteil von unter auf mehr als 50 Prozent erhöht oder den verbleibenden Anteil eines Assets übernommen hat, den er nicht bereits besaß.
  • Digitale bzw. Tech Deals sind Deals, bei denen der Käufer ein Asset erwirbt, um seine digitale Transformation voranzutreiben, sein digitales Angebot zu stärken oder den Markt hinsichtlich einer speziellen Technologieklasse zu konsolidieren.
  • Zielkategorien sind auf Grundlage des technologischen Assets der Zielgesellschaft zugeordnet worden. Aufgeführte Sektoren und Länder basieren auf der Definition von Thomson. Der Status der Transaktionen (vollzogen, noch nicht abgeschlossen, zurückgezogen) ist bis ins zweite Quartal 2018 korrekt.
  • Quelle: Thomson, Freshfields Analyse

 

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